Diese 5 Zusatzstoffe in Kindercerealien verschweigen Ihnen die Hersteller absichtlich

Bunte Verpackungen mit fröhlichen Maskottchen, verlockende Gewinnspiele und der Geschmack nach Schokolade oder Früchten – Frühstückscerealien für Kinder scheinen auf den ersten Blick harmlose Leckereien zu sein. Doch ein genauer Blick auf die Zutatenliste offenbart eine andere Realität: Zahlreiche Zusatzstoffe verstecken sich hinter kryptischen E-Nummern und Fachbegriffen, die selbst für aufmerksame Eltern schwer zu durchschauen sind.

Die Kunst der verschleierten Inhaltsstoffe

Hersteller nutzen geschickt die Unwissenheit der Verbraucher aus, indem sie Zusatzstoffe unter verschiedenen Namen deklarieren. Was auf der Verpackung als „natürliches Aroma“ beworben wird, kann durchaus synthetisch hergestellt sein. Der Begriff „natürlich“ bezieht sich lediglich auf die ursprüngliche Quelle des Aromastoffs, nicht auf das Herstellungsverfahren.

Besonders tückisch sind Maltodextrin und Dextrose, die als harmlose Kohlenhydrate getarnt sind, aber den Blutzuckerspiegel ähnlich stark beeinflussen wie reiner Zucker. Diese Stoffe tauchen oft zusätzlich zum bereits deklarierten Zucker auf und erhöhen den Gesamtsüßungsgrad erheblich.

Farbstoffe: Mehr als nur bunte Optik

Die leuchtenden Farben, die Kindercerealien so attraktiv machen, entstehen durch eine Vielzahl von Farbstoffen. Während einige aus natürlichen Quellen stammen, werden andere synthetisch hergestellt. Tartrazin (E102) verleiht beispielsweise eine intensive gelbe Farbe, steht aber im Verdacht, Hyperaktivität bei Kindern zu fördern.

Interessant ist die Doppelstrategie vieler Hersteller: In Europa werden aufgrund strengerer Regularien oft andere Farbstoffe verwendet als in anderen Märkten. Dies zeigt, dass Alternativen durchaus existieren, aber aus Kostengründen nicht überall eingesetzt werden.

Versteckte Allergene in scheinbar harmlosen Produkten

Ein weiterer kritischer Punkt sind versteckte Allergene. Lecithin, häufig als Emulgator eingesetzt, stammt meist aus Soja oder Eiern. Obwohl eine Kennzeichnungspflicht besteht, übersehen viele Eltern diese Information in der oft unleserlich klein gedruckten Zutatenliste.

Gluten kann in Form von Malzextrakten oder Weizensirup enthalten sein, ohne dass dies auf den ersten Blick erkennbar ist. Für Kinder mit Zöliakie oder Glutensensitivität kann dies schwerwiegende Folgen haben.

Konservierungsstoffe: Längere Haltbarkeit um welchen Preis?

Um die Haltbarkeit zu verlängern, setzen Hersteller verschiedene Konservierungsmethoden ein. Tocopherole (E306-E309) werden als „natürliches Vitamin E“ beworben, dienen aber primär als Antioxidationsmittel. Problematisch wird es bei synthetischen Konservierungsstoffen wie BHT (E321), der in einigen Ländern bereits verboten ist.

Ascorbinsäure (E300) klingt nach gesundem Vitamin C, erfüllt in Cerealien jedoch meist die Funktion eines Konservierungsstoffs und trägt kaum zur Vitaminversorgung bei.

Geschmacksverstärker: Wenn natürlich nicht mehr reicht

Viele Kindercerealien enthalten Hefeextrakt, der natürliches Glutamat enthält und als Geschmacksverstärker wirkt. Offiziell muss dieser nicht als Geschmacksverstärker deklariert werden, da er als „natürliche Zutat“ gilt. Diese Grauzone nutzen Hersteller geschickt aus, um den Eindruck von Natürlichkeit zu erwecken.

Vanillin, der am häufigsten verwendete Vanillegeschmack, wird industriell hergestellt und kann allergische Reaktionen auslösen. Echte Vanille wäre deutlich teurer und findet sich daher selten in Massenprodukten.

Praktische Tipps für den bewussten Einkauf

Beim Kauf von Kindercerealien sollten Eltern systematisch vorgehen. Die Zutatenliste steht nach Gewicht sortiert – je weiter vorne ein Inhaltsstoff steht, desto mehr ist davon enthalten. Wenn Zucker oder seine Varianten in den ersten drei Positionen stehen, ist das Produkt stark gesüßt.

E-Nummern sind nicht grundsätzlich schlecht, aber es lohnt sich, häufig verwendete zu kennen. Eine mobile App kann beim Einkauf helfen, unbekannte Zusatzstoffe schnell zu identifizieren.

Nährwert versus Marketingversprechen

Begriffe wie „mit Vitaminen angereichert“ oder „ballaststoffreich“ können irreführend sein. Oft werden synthetische Vitamine zugesetzt, um den Eindruck von Gesundheit zu erwecken, während der hohe Zuckergehalt unerwähnt bleibt. Ballaststoffe stammen häufig aus industriell hergestellten Quellen und nicht aus natürlichen Vollkornprodukten.

Besonders kritisch sind Aussagen wie „weniger süß“ oder „reduzierter Zuckergehalt“. Diese beziehen sich meist auf Vergleichsprodukte desselben Herstellers und bedeuten nicht automatisch, dass das Produkt gesund ist.

Alternativen erkennen und bewerten

Cerealien mit kurzer Zutatenliste sind oft die bessere Wahl. Produkte, die hauptsächlich aus Vollkorngetreide bestehen und wenige Zusatzstoffe enthalten, bieten einen höheren Nährwert. Bio-Produkte unterliegen strengeren Auflagen bezüglich Zusatzstoffen, sind aber nicht automatisch zuckerfrei.

Selbst zusammengestellte Müslimischungen geben Eltern die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe. Haferflocken, Nüsse und getrocknete Früchte ohne Zusätze bieten eine natürliche Alternative zu industriell gefertigten Produkten.

Die Lebensmittelindustrie wird ihre Praktiken nur ändern, wenn Verbraucher bewusste Kaufentscheidungen treffen. Jeder Griff ins Regal ist eine Abstimmung darüber, welche Produkte zukünftig entwickelt werden. Informierte Eltern können durch ihr Kaufverhalten langfristig zu einem gesünderen Angebot beitragen und gleichzeitig ihre Kinder vor unnötigen Zusatzstoffen schützen.

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