Während Europa im Juli unter der Sommerhitze ächzt, eröffnet sich auf den Philippinen eine völlig andere Welt: Baguio, die „Sommerhauptstadt“ des Landes, lädt mit angenehm kühlen Temperaturen und einer erfrischenden Bergluft zu einem unvergesslichen Familienwochenende ein. Diese charmante Bergstadt in der Cordillera-Region verwandelt sich im Juli in ein wahres Paradies für Familien, die dem tropischen Klima entfliehen möchten, ohne dabei das Budget zu sprengen.
Warum Baguio im Juli perfekt für Familien ist
Juli markiert den Höhepunkt der Regenzeit auf den Philippinen, doch Baguio zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die Temperaturen schwanken angenehm zwischen 15 und 23 Grad Celsius – ein willkommener Kontrast zu den schwülen 30+ Grad in Manila. Die morgendlichen Nebelschwaden, die sich sanft über die Kiefernwälder legen, schaffen eine mystische Atmosphäre, die selbst die kleinsten Entdecker verzaubert.
Die Stadt auf 1.500 Metern Höhe bietet eine einzigartige Mischung aus philippinischer Kultur und amerikanischem Kolonialerbe. Familien können hier entspannt zu Fuß die Straßen erkunden, während die Kinder die bunten Jeepneys bestaunen und die Eltern die kunsthandwerklichen Schätze der lokalen Igorot-Kultur entdecken.
Unvergessliche Erlebnisse für die ganze Familie
Naturwunder und Outdoor-Abenteuer
Der Burnham Park bildet das grüne Herz von Baguio und kostet keinen Eintritt. Hier können Familien Tretboote auf dem künstlichen See mieten (etwa 3 Euro pro Stunde) oder einfach auf den weitläufigen Rasenflächen picknicken. Die gepflegten Gärten laden zum Entspannen ein, während die Kinder auf den Spielplätzen toben können.
Für aktivere Familien bietet sich eine Wanderung zum Mount Yangbew an – ein moderater Aufstieg, der auch mit Kindern gut zu bewältigen ist. Der Panoramablick über die Stadt und die umliegenden Berge entschädigt für die kleine Anstrengung. Früh am Morgen starten, um den spektakulären Sonnenaufgang zu erleben und gleichzeitig der Mittagshitze zu entgehen.
Kulturelle Schätze entdecken
Das BenCab Museum präsentiert philippinische Kunst in einem familienfreundlichen Ambiente. Der Eintrittspreis von etwa 4 Euro pro Erwachsenen ist moderat, Kinder zahlen oft die Hälfte. Die Gärten rund um das Museum sind frei zugänglich und bieten perfekte Fotomotive.
Ein Spaziergang durch die Session Road führt Familien ins pulsierende Zentrum der Stadt. Hier mischen sich Straßenmusiker, lokale Künstler und Händler zu einem bunten Spektakel. Die Kinder werden von den geschnitzten Holzfiguren und den handgewobenen Textilien der Cordillera-Völker fasziniert sein.
Günstige Fortbewegung in der Bergstadt
Baguio ist überraschend fußgängerfreundlich, besonders im Stadtzentrum. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen in Laufnähe zueinander. Für weitere Strecken bieten sich verschiedene kostengünstige Optionen:
- Jeepneys: Das Nationalgefährt der Philippinen kostet nur etwa 0,20 Euro pro Fahrt und ist ein Erlebnis für sich
- Tricycles: Für kurze Distanzen zahlen Familien etwa 1-2 Euro
- Taxis: Deutlich günstiger als in europäischen Städten, mit Startpreisen um 1,50 Euro
Die Anreise von Manila erfolgt am besten mit dem Bus – eine fünfstündige, aber kostengünstige Fahrt für etwa 7 Euro pro Person. Klimatisierte Busse sorgen für Komfort, auch mit Kindern.
Familienfreundliche Unterkünfte ohne Luxuspreise
Baguio bietet eine beeindruckende Auswahl an erschwinglichen Unterkünften. Pensionshäuser im Stadtzentrum kosten für ein Familienzimmer etwa 20-30 Euro pro Nacht und bieten oft Frühstück inklusive. Diese familiengeführten Unterkünfte punkten mit persönlicher Betreuung und wertvollen Insidertipps.
Aparthotels mit Kochnische sind besonders praktisch für Familien und kosten etwa 35-45 Euro pro Nacht. Hier können Eltern einfache Mahlzeiten zubereiten und so das Reisebudget schonen.
Wer das Besondere sucht, findet Berghütten am Stadtrand für 40-60 Euro pro Nacht. Diese bieten oft spektakuläre Ausblicke und die Möglichkeit, Lagerfeuer zu machen – ein Highlight für Kinder.
Kulinarische Entdeckungen für kleine Budgets
Die Bergstadt ist ein Paradies für Familien, die authentische philippinische Küche ohne Touristenpreise erleben möchten. Lokale Kantinen servieren herzhafte Mahlzeiten für die ganze Familie ab etwa 8-12 Euro. Hier probieren Kinder zum ersten Mal Pinikpikan (Hühnersuppe) oder Inasal (gegrilltes Fleisch).
Die Strawberry Fields vor den Toren der Stadt bieten ein einzigartiges Erlebnis: Familien können selbst Erdbeeren pflücken und diese zu Großhandelspreisen kaufen. Die frischen Beeren sind perfekt für ein improvisiertes Picknick oder als gesunder Snack für die Kleinen.
Nachtmärkte verwandeln sich nach Sonnenuntergang in kulinarische Abenteuerplätze. Street Food kostet selten mehr als 1-2 Euro pro Portion, und die Vielfalt ist überwältigend. Eltern sollten auf die Hygiene achten und zunächst bei den belebteren Ständen kaufen.
Praktische Tipps für entspannte Familientage
Juli in Baguio bedeutet Regenzeit, aber meist nur kurze, erfrischende Schauer am Nachmittag. Leichte Regenjacken und feste Schuhe gehören ins Gepäck. Die Temperaturen können abends auf 15 Grad fallen – warme Kleidung ist daher unverzichtbar.
Geldautomaten gibt es reichlich im Stadtzentrum, viele Geschäfte akzeptieren jedoch nur Bargeld. Eine Mischung aus Peso und Euro-Noten für den Notfall ist ratsam. Die Lebenshaltungskosten sind etwa 60-70% niedriger als in Deutschland.
Für Familien mit kleinen Kindern empfiehlt sich die Mitnahme einer kleinen Reiseapotheke. Windeln und Babynahrung sind in lokalen Supermärkten verfügbar, kosten aber etwa das Doppelte wie in Europa.
Die entspannte Atmosphäre Baguios macht es zu einem idealen Reiseziel für Familien, die authentische philippinische Kultur erleben möchten, ohne auf Komfort oder Sicherheit zu verzichten. Die Bergstadt bietet die perfekte Balance zwischen Abenteuer und Entspannung – und das alles zu Preisen, die das Familienbudget schonen.
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